Tag 1
"Frankfurt" - "Anchorage"Da der Abflug nach Anchorage zur frühen Mittagszeit ansteht, bin vorsichtshalber schon am gestrigen Abend mit der Bahn angereist. Nach der aktuellen Außentemperatur, dürfte dies eins der heißesten August Wochenenden in Deutschland werden. Gut dass hier in "Frankfurt" alles schön klimatisiert ist.
Die neue "pfandpflichtige" Gepäckwagenregelung am "Fraport" ist eine Katastrophe. Erst einmal Kleingeld zusammensuchen oder die VISA-Karte zücken. Dann kann man den Bahnsteig nur noch über den Fahrstuhl verlassen. Vor der Rolltreppe wurden zusätzlich Barrieren errichtet. Glücklicherweise sind hier die Fahrstühle noch sehr geräumig und mehrere Personen können gleichzeitig hinauffahren. Das ist auf der anderen Seite, in der Empfangshalle, dann nicht mehr der Fall. Eine abgestellte Mitarbeiterin vom "Fraport", dirigiert alle Gepäckwagen auf die rechte Seite hinüber. Vor dem kleinen Fahrstuhl, hat sich schon eine lange Schlange gebildet. Die ganz frustrierten, versuchen es mit oder ohne Wagen über die Rolltreppe. Leute mit kleinem Gepäck oder Trolly, kommen allerdings kaum mehr zu dieser durch. Da sollte sich mal einer eine praktikablere Lösung ausdenken.
An der Passkontrolle, hat sich mal wieder die übliche Wochenendeschlange gebildet. Es geht aber ausnahmsweise relative zügig voran. Einen Securitycheck gibt es erst einmal nicht. Am Ende der Halle, direkt vor dem Gate, muss man dann aber durch. Ca. 1 Stunde bevor das Bording beginnen soll, erscheint das dafür notwendige Personal.
Für das Bording müssen alle den Wartebereich noch einmal verlassen. Gewissenhaft wird dann der Bordingpass kontrolliert. Auch hier erfolgt wie schon beim Checkin des Gepäcks, keine Kontrolle des ESTA-Antrages mehr. Vor zwei Jahren, wurde das alles noch extensive mehrfach nachgefragt und geprüft. Scheint sich inzwischen eingespielt zu haben. Auch steht hier inzwischen kein separates US-Personal mehr. Der entscheidende Unterschied liegt vielleicht auch darin, dass ich direkt mit einer deutschen Fluggeselschaft nach "Anchorage" fliege. Schien mir die "günstigste" (Zeit / Preis) Variante zu sein. Nur 9 ½ Stunden bis zum Ziel.
Pünktlich geht es mit mehreren Busen, zu der wartenden Maschine hinüber. Vorne und hinten geht es die Stufen zur Boing 767-300 hinauf. Für den Hinflug, habe ich noch sehr günstig einen Premium-Economy Platz bekommen. Ein klein wenig mehr Platz und Besteck aus echtem Edelstahl. Was für ein Luxus. Nach diversen Getränken und einem Mittagessen, ist erst einmal vorschlafen angesagt. Eine Zeitverschiebung von 10 Stunden, ist schon eine gewaltige Herausforderung.
Kurz vor der Landung, gibt es nicht nur ein kleines Frühstück, sondern auch einen phantastischen Blick auf den Gipfel des "Mt. McKinley". Dieser ragt noch sehr beachtlich über den Wolken hervor. Kurz darauf setzen wir auch schon auf der Landebahn auf. Bisher alles perfekt und zur vollsten Zufriedenheit gelaufen. Mal sehen was die US-Einwanderungsbehörde noch so sagt.
Da ich sehr weit vorne sitze und aus meinem letzen USA-Besuch ja was gelernt habe, geht es nach dem Verlassen der Maschine (Diesmal direkt über das Gate), sofort weiter in Richtung Immigration. Sind die Ersten heute oder was wahrscheinlicher ist, überhaupt die einzige ausländische Maschine die hier ankommt. Mir ist jedenfalls keine Andere nicht amerikanische Fluggesellschaft bekannt, die "Anchorage" direkt anfliegt. Was wiederum bedeutet, dass die Rechner für Pass, Finger und Fotokontrolle noch nicht hochgefahren wurden und wie sich zeigt, dies auch nicht so richtig wollen. Nach einer längeren Wartezeit, sind die Schalter aber dann doch noch startklar. Erstaunlich schnell und massive parallel, werden dann die einzelnen Personen abgefertigt. Inzwischen haben sich die strengen Einreisekontrollen, wohl bei den Beamten sowie den "Urlaubern" eingespielt. Auch ich darf nach ein paar Standardfragen, in die USA einreisen. Was man nicht als selbstverständlich ansehen sollte. Auf der Rückreise haben wir einen abgewiesenen Tourist, wieder mit nach Hause nehmen müssen.
Das gesamt Gepäck ist auch angekommen. Einen Kofferwagen gibt es sogar umsonst. Die Mietwagenfirmen liegen alle im Ablugterminal. Zu Fuß (5 - 10 Minuten) oder mit dem Shuttelbus. Dann nur noch durch einen kleinen Tunnel und das erste Ziel ist erreicht. Keine große Wartezeit. Die Anderen stehen alle bei der Konkurrenz. Die Formalitäten sind schnell erledigt. Ein Upgrade oder eine Tankfüllung will ich nicht. Leider habe ich diesmal ein "weißes" Auto bekommen. Für eine Campingurlaub in Alaska, nicht die beste "Wahl". "Offroad" darf ich sowieso nicht fahren. Ein sehr extrem großes Schild am Schalter, hat darauf noch einmal explizit hingewiesen. Kann man eigentlich nicht übersehen.
Frisch mit den ersten Dollarnoten vom Automaten bestückt, suche ich im Parkhaus nach meinem Wagen. Meine zweite Heimat, für die nächsten 3 Wochen. Ganz hinten und zwischen den großen Trucks kaum zu erkennen, findet sich mein kleiner "Toyota Corolla".
Nur noch kurz die Schuhe wechseln und die Sonnenbrille raussuchen, sowie eine allgemeiner Rundumcheck des Autos und dann kann es eigentlich auch schon los gehen. Mein erstes Ziel der Reise, liegt auf der anderen Seite der Stadt. Ein kleiner Park mit einem städtischen Campingplatz darin. Nicht die erste Wahl, aber noch sehr stadtnah und schnell über den Highway zu erreichen. So langsam kommen die ersten Ermüdungserscheinigung hervor. Die Konzentration ist auch nicht mehr die Beste.
Der Platz macht schon einen etwas trostlosen Eindruck. Ist aber nach dem typischen Schema mit Feuerstelle und Tisch ausgestattet. Die einzelnen Stellplätze, liegen teilweise im Wald. Der hier noch sehr breiten "Highway No. 1", kann man allerdings noch gedämpft hören. Wenig los. Man kann schon die Nachsaison fühlen.
Zelt aufstellen und bei der Rezeption bezahlen. Was jetzt? Es ist noch sehr früher Nachmittag, noch nicht einmal Kaffeezeit. Habe allerdings auch noch keinen. Da Morgen Sonntag ist und die Geschäfte etwas später als üblich aufmachen, sollte ich vielleicht meine Einkäufe doch schon heute erledigen. Diverse Einkaufszentren habe ich links und recht der Straße schon gesehen. Beim Ersten gibt es fast nur Klamotten und Spezialgeschäfte und kaum Lebensmittel. Ein paar kleine Basics. Hauptsache haltbare Sachen sowie die obligatorische Kühltasche (25 $) und zwei Campinggaskartuschen (6 $). Alles zusammen fast 100 Dollar. Ein bisschen Obst und Gemüses, währen aber auch nicht schlecht. Also weiter zum nächsten Center. Die Hälfte der Gebäude, ist nicht belegt. Entweder ist dies erst gerade fertig geworden oder befindet sich schon wieder in der Auflösung. Also noch einmal weiter. Diesmal habe ich mehr Glück. Der ultimative Supermarkt, mit allem was man sich so wünschen kann. Stolze 70 Dollar zahle ich für den "Rest". Dürfte aber auch für die nächsten 21 Tage reichen. Ein frischer Apfel oder so, währe aber gelegentlich nicht zu verachten.
Zurück am Platz, gibt es erstmal einen Kaffee und ein paar Kekse. Ist jetzt gerade mal 16 Uhr. Ein kleines Päuschen, kann ich nicht mehr länger raus schieben. "Kurz" hinlegen. Nach 2 Stunden, geht es mir wieder ein bisschen besser. Zeit um den Park zu erkunden. Diverse Wege führen durchs Unterholz. Nichts Spannendes. Schnell hat man die einzelnen Grenzen erreicht. Vor dem Campground liegt eine Picknickwiese mit Fußballplatz. Hier haben sich so einige Familien zum Abendessen unter freien Himmel eingefunden. An diversen Tischen, wird fleißig gekocht. Meistens scheint es sich um asiatische Küche zu handeln. Bis 20 Uhr kann ich mich noch wach halten. Dann geht es "endlich" schlafen.