Tips: Transsib


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Allgemein
Die Fahrt mit der "Transsibirischen Eisenbahn", gehört in der heutigen Zeit, zu einem eher unkonventionellen Transportmittel, um von Moskau nach Wladiwostok bzw. Peking zu gelangen. Praktisch verkehrt Sie schon seit langer Zeit im Regelbetreib, auf der gesamten Strecke und auch auf vielen Teilbereichen und Seitenstrecken. Für viele Menschen in Russland alltäglich und sicherlich ohne viel Romantik. Für alle Touristen, die mal ein paar Tage abseits vom Rummel der Metropolen dieser Welt unterwegs sein möchte, ist die Fahrt unbedingt zu empfehlen. Gelegentlich hat man sogar kein Handyempfang. Einfach mal abschalten. Die eine oder andere mehrtägige Unterbrechung, ist aber zu empfehlen. Die Hinterlandschaft (Ural, Baikalsee) bzw. Städte (Jekaterinburg, Irkutsk) entlang der Strecke, sind sehr sehenswert. Auch die Fahrt durch die Steppen der Mongolei, hat so ihren Reiz. Sehr interessant ist der letzte Abschnitt kurz vor Peking. Hier geht es durch enge Schluchten, diverse Tunnel und über viele Brücken. Theoretisch kann man die komplette Reise auch selbst organisieren, mehr Spaßt macht Sie aber auf jeden Fall mit mehreren Leuten. Die Tage durch Sibirien sind lang. Durch die extreme Streckenlänge, kommt man durch die unterschiedlichsten Klima bzw. Vegetationszonen. Für Abwechslung ist also gesorgt.


Transsib
Die Bahn ist seit ca. 1916 auf der Linie Moskau - Wladiwostok in Betrieb (ca. 9288 km, inzwischen komplett elektrifiziert). Die Nebenstrecke durch die Mongolei nach Peking seit ca. 1961. Die Fahrt dauerte ca. 6 bis 7 Tage. Die Kosten für ein Ticket, sind für eine "Außenstehenden", schwer nachzuvollziehen. Es gibt eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten und Zugvarianten. Auf der "offiziellen" Webseite der Russischen Bahngesellschaft, kann man aber alles Rund um den Ticketkauf auf Englisch nachlesen. Frühbucherrabatte sind hier auch erhältlich. Hier sind auch die Fahrpläne der einzelnen Strecken mit den Züge bzw. Gegenzüge aufgelistet. Sonderfahrten im "Zarenexpress" werden auch gelegentlich angeboten.

Im Regelfall geht es ab Moskau los. Eine Reservierung ist obligatorisch. Die Papiere werden bereits am Bahnsteig (Tickets / Pass) kontrollierte. Im Zug dann auch noch mal nach der Abfahrt. Es gibt 2er und 4er Bettenabteile sowie offene Schlafwagen. Jeweils am Wagenende findet sich eine "bescheidene" Toilette. Jeder Wagon wird in der Regel von zwei "Provodnitsa" betreut. Diese haben ihren eigenen kleine Schaf und Büroraum im Wagon. Man kann erstmalig nur in seinem Wagon einsteigen und sollte sich auch tunlichst auf der Fahrt immer daran halten. Rauchen ist im Zug nicht erlaubt. Auf den Bahnsteigen, gibt es vor dem Ural, fast kein fliegender Händler mehr. Kleine Kioske haben diese ersetzt. Im Zug kann man ein paar "Kleinigkeiten" kaufen. Im Zugrestaurant, kann man zwischen 2 bis 3 verschiedene Malzeiten auswählen. Die Bettbezüge werden nach der Abfahrt durch die Provodna ausgeteilt und vor dem Erreichen des Zielbahnhofes, auch wieder eingesammelt. Die Abfahrt / Ankunft kann auch mal mitten in der Nacht liegen. Bei einer hohen Auslastung, werden die Abteile aufgefüllt. Falls eine Gruppe im selben Wagon in unterschiedlichen Abteilen gelandet sein sollte, kann man mit ein bisschen "Freundlichkeit" und Glück, hier vielleicht die Gruppe wieder zusammenführen.

Am einen Ende eines Wagons, findet sich auch ein mit Kohle beheizter Ofen (Samowar). Hier kann man Rund um die Uhr, heißes Wasser für Tee / Kaffee oder die Nudelsuppe bekommen. Selbstverpflegung ist während der Reise kein Problem. Jedes Abteil hat einen kleinen Tisch. Im Abteil selbst, gibt es keine Steckdosen. Auf dem Gang des Zuges, sind in der Regel mehrerer zu finden und heiß begehrt. In Russland passen unserer flachen Eurostecker ohne große Probleme. Ein damit umgebauter 3fach-Verteiler, ermöglicht auch das gleichzeitigen Laden von mehrere Geräte die über kein USB Ladestecker verfügen (Kleiner Laptop, Kamera Akku etc.). Auf den Bahnsteigen, sollte man sich bei kurzen Aufenthalten nicht zu weit vom Zug entfernen. Längerer Pausen (20 bis 30 Minuten), könnten aufgrund von Verspätungen, auch mal verkürzt werden. Also immer schön auspassen. Die oberen beiden Betten im 4er Abteil, sind zum herunter klappen. Die liegen aber so hoch, dass diese Tagsüber nicht zwingend wieder hochgeklappt werden müssen. Nur unten, muss man das Bettzeug etwas zur Seite schieben, dann habe auch hier 3 Leute Bequem auf der Bank Platz. Zusätzlichen Stauraum, gibt es unter den Bänken und in einer kleinen Nische oberhalb der Tür. In den meisten Russischen Wagons, lassen sich die Fenster nicht mehr öffnen. Es gibt nur eine kleine Kippblende. Die allgemeine Klimaanlage, besteht aus einem "Ventilator" im Abteil. Das Zentralle Lüftungssystem im Wagon, funktioniert nur bedingt oder gar nicht.

Auf der Fahrt von "Ulan Bator" (Mongolei) nach Peking (China), konnte man dann die Fenster auch teilweise aufmachen. Ist für das photographieren deutlich praktischer. Die Grenzformalitäten zischen Russland, der Mongolei und China sind sehr zeitaufwendig. Diese können durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Bei der Einreise in die Mongolei, muss man den Zug sogar verlassen (Gepäck bleibt drin), weil dieser gegebenenfalls neu zusammengestellt wird. In der Mongolei ist die Bahnstrecke nicht elektrifiziert. Hier wird der Zug mit einer oder zwei Dieselloks gezogen. Bei der Einreise nach China wird alles doppel und dreifach kontrolliert. Die Pässe werden eingesammelt. Während deren Prüfung der Papiere, werden die Wagongs in einer Halle wieder auf das "europäische" Schienenmass umgespurt. Die Wagons werden einzeln hydraulisch angehoben und die beiden Spurkränze einfach ausgetauscht. Während der ganzen Prozeduren, bleibt man im Wagon.


Visa
Für die Einreise als Tourist nach Russland und China, benötigt man ein Visum. Für die Mongolei ist keins notwendig. Die Beantragung erfolgt inzwischen nicht mehr direkt bei den Botschaften, sondern bei vorgelagerten Antragsstellen des jeweiligen Landes. Wenn man das Ganze nicht an eine Visa-Agentur abgeben möchte, ist ein persönliches Erscheinen für die Abgabe und Abholung zwingend notwendig (Nur mit Termin möglich). Für alle die Berlin, München oder Frankfurt wohnen, ist das sicherlich keine große Sache. Alle anderen, müssen sich max. 4mal einen Termin geben lassen und die entsprechende Fahrten und Zeiten zu den verschiedenen Botschaften (Russland / China) in Kauf nehmen. Den Antrag für Russland, muss man Online erstellen und dann ausgedruckt mit weiteren Unterlage bzw. Nachweisen wie Reisekrankenversicherung, aktuelle Gehalt, Gastgeber etc. einreichen. Für das Chinesische Visum, muss man ein mehrseitiges Antragsformular mit vielen persönlichen Angaben ausfüllen. Passbilder sind entsprechend für beide Visa Anträge einzureichen. Hinweise zum "richtigen" Ausfüllen, bekommt man auch vom Reiseanbieter bzw. der Visa-Agentur. Das ganze kann man in der Regel, innerhalb von 4-6 Wochen vor der Abreise erledigen. Die Kosten sind allerdings nicht ganz unerheblich. Hinzu kommen gegebenenfalls noch diverse Einschreibegebühren und extra Kosten der Visa-Agentur sowie neue Passbilder.


Landschaft
Die Fahrt durch Russland bis zum Ural ist flach. Das "Gebirge" nimmt man an seinen südlichen Ende aber auch nicht so wirklich war. Es bring aber ein bisschen Abwechslung, auf der Fahrt in Richtung Sibirien. Danach geht es durch flaches mit Birken bewachsenes Landschaft. Kurz vor dem "Baikalsee", wird es wieder interessanter. Die Landschaft wird hügeliger und es gibt gelegentlich einzelnen Felsformationen zu sehen. Die "Standardroute" der Eisenbahn, führt nicht mehr direkt am "Baikalsee" entlang. Die ursprüngliche Strecke, kann aber noch mit einem speziellen Touristenzug befahren werden. Bald nach dem See, geht es auch in die Mongolische Steppe hinauf. Kurz nach "Ulan Bator" windet sich der Zug über riesige Schleifen weiter auf das Plateau hinauf. Vor Peking durchquert man noch mal ein Gebirge. Das spektakulärste Stück der gesamten Strecke.


Naadam Fest
Beim Naadam fest messen sich die Mongolen in den drei traditionellen mongolischen Sportarten: Ringkampf, Bogenschießen und Pferderennen. Beim Bogenschießen sind auch Frauen zugelassen. Die beiden anderen Disziplinen sind den Männern vorbehalten. Ringkampf und Bogenschießen finden in einer Arena / Sportstadion statt. Das Pferderenne erfolgt über längere Distanzen in der Steppe und wird von einem mobilen Kamerawagen auf eine Leinwand im Ziel übertragen. Neben dem jährlichen "großen" Naddam Fest in "Ulan Bator", gibt es noch eine Reihe von Festivals in den Provinzen des Landes. Sehr sehenswert.


Wetter / Klima
In Moskau kann es in Juni heftige Gewitter geben. Anfang Juli ist in Peking mit dem Mosum zu rechnen. Dann wird es so richtig Nas. In der Mongolei ist es relative trocken und die Nächte im Zelt können kalt werden.


Flug
In 3 1/2 Stunden ist man in Moskau. Für den Rückflug aus Peking muss man mit ca. 10 Stunden rechnen.


Hotel
Je nach Kategorie. Die meisten sind sehr modern ausgestattet und haben WLAN empfang.


Essen
Wodka kann man an jeder Straßenecke bekommen. Vielleicht sollte man aber besser auf ein Markenprodukt zurückgreifen. Wer will schon Bild werden. In allen drei Ländern kann man entsprechend Essen gehen oder im Supermarkt einlaufen. Alles kein Thema.


Geld
In Russland kann man mit der "Maestro" (EC-Karte) und der Kreditkarte problemlos Geld abheben. In China klappt es nur mit der Kreditkarte. In der Mongolei kann man problemlos seine "alten" Rubel oder Euros in die Landeswährung wechseln.


Metro
Das Metro-System in Moskau und Peking sind sehr zu empfehlen. Kostengünstig und sehr effizient. Bei den beiden großen Städten, muss man mit entsprechende Fahrzeiten rechnen und die "letzte" Metro am Abend im Auge behalten. Da kann man auch mal aufgrund der Entfernung locker 1 Stunden von A nach B unterwegs sein. Die Metro von Moskau, ist insbesondere wegen den prachtvollen Stationen sehr sehenswert. Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und den Ringkurs einmal abzufahren und unterwegs immer wieder mal auszusteigen. Entsprechende Pläne der schönsten Station findet man leicht im Internet. Die Stationsnamen an den Wänden sind in Kyrillisch angegeben. An der Länge oder Schrift, kann man diese aber ungefähr identifizieren. Eine spezielle Metro-Karte, mit Lateinischer und Kyrillischen Namen, erleichtet es nochmal etwas. Die Lienen habe entsprechende Farben und an Knotenpunkten gibt es ausreichend Hinweisschilder zu den anderen Linien. Mitunter kann der Weg zur nächsten Line im Untergrund auch mal etwas weiter sein. In Moskau gibt es nur einen Einheitspreis. Nach dem Zugang zur Metrostation, kann man sich dort beliebig lange aufhalten und das gesamte Streckennetz nutzen. Der Zugang erfolgt mittels aufgeladener elektronischer Mehrfachkarte, die man am Kiosk in der Station erwerben kann. Das Ticket verliert seine Gültigkeit, sobald man eine Metrostation verlässt. Das Metro-System in Peking, ist nicht nur sehr effizient sondern auch sehr modern. Es werden immer wieder neue Linien eröffnet. Die einzelnen Stationsnamen sind auch in Englischer Sprache angegeben. Die Tickets bekommt man am Automaten in dem man dort sein Ziel auf der entsprechenden Linie auswählt. Mit dem modernen Touchscreen, ganz simpel zu bedienen. Manchmal gibt es nur Problemen mit der Münzannahme. Alternative Automaten, gibt es aber zu genüge.


Straßen
In der Mongolei sind die Straßen nur in den Städten und die wichtigsten Überlandstraßen geteert. Alle anderen Verbindungen sind Pisten. Entsprechend Holprig kann es werden. Besonders im "Orkhon-Tal" sind die "Straßen" besonders schlecht. Je nach der örtlichen Geologie, geht es mal durchs "Gebirge" oder über fast unendlich erscheinende Steppe mit entsprechenden Staubaufwirbelungen. Unserer Fahrer mussten sich gelegentlich auch mal absprechen, wo es nun weiter geht. Mit einer Beschilderung der Straßen sollte man in der Mongolei nicht rechnen. Dafür kann auch mal eine Kamelherde auf der "Straße" stehen.


Verkehr
In Peking sollte man ausreichend Zeit für den Weg zum Flughafen einplanen. Das kann eine sehr nervenaufreibende Angelegenheit werden. Auch bei der Fahrt zur "Großen Mauer", sollte man ausreichend Fahrzeit einplanen.


Sicherheit
In Peking muss man an diversen touristischen Sehenswürdigkeiten mit Taschenkontrollen rechnen.


Kosten für 3 1/2 Wochen Transsibirische Eisenbahn

Gruppe Kosten pro Tag Gesamtkosten
Reise:3729 Euro
Visa:Euro 201 Euro
Zug:Euro90 Euro
Hotel:Euro45 Euro
Sontiges:Euro226 Euro
Gesamt~4300 Euro


Streckenverlauf

Route Start Ende Kilometer (km)
MoskauIrkutsk4270 km
IrkutskUlan Bator900 km
Ulan BatorWüste Gobi770 km
Wüste GobiBayanzag200 km
BayanzagOngiin-Kloster160 km
Ongiin-KlosterErdene Zuu-Kloster260 km
Erdene Zuu-KlosterUlan Bator300 km
Ulan BatorBeijing1160 km
Gesamt~8000 km




Knop, Doris

Transsib
408 Seiten, Euro 19,50
ISBN 978-3-8317-2357-7


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